Biophilic Design
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Biophiles Design (Biophilic Design) beschreibt unsere Liebe zur Natur und bietet eine Möglichkeit, die Natur wieder in unsere Wohn- und Arbeitsräume einzubringen. Durch die zunehmende Konzentration auf Technologie und Industriearchitektur, verlieren wir leicht den Bezug zur Natur. Biophiles Design ist ein innovatives Konzept, das uns hilft, eine natürliche Umgebung zu schaffen, in der wir leben, arbeiten, lernen und spielen können. Dies ermöglicht es uns, die Natur der gebauten Welt einzuführen und uns unbewusst mit ihr zu verbinden.
Vieles deutet darauf hin, dass der Aufenthalt im Freien eine wichtige Rolle für unsere geistige und körperliche Gesundheit spielt. Der Aufenthalt draußen verbessert nicht nur die Stimmung, die Konzentration und das emotionale Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch sehr positiv auf die körperliche Gesundheit aus: Er baut Stress ab, stärkt das Immunsystem und verbessert den Schlaf. Mehrere Studien haben gezeigt, dass natürliche Umgebungen den Cortisolspiegel (das Stresshormon) senken können und uns helfen, ruhig und konzentriert zu bleiben.
Eine schlecht gestaltete physische Umgebung ist nicht nur für Arbeitgeber, sondern auch für Arbeitnehmer teuer. Schlechte Bürogestaltung führt zu schlechter Leistung, Arbeitsausfall und höheren Kosten. Eine ungesunde Umgebung kann sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken, was zu Fehlzeiten führen kann. Dies wurde in Studien in den USA und dem Vereinigtem Königreich mehrfach nachgewiesen.
Wir möchten, dass Ihr Unternehmen dem biophilen Ansatz bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen eine höhere Priorität einräumt. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen grünerer Arbeitsplatzgestaltung und höherem Wohlbefinden und besserer Leistung der Mitarbeiter. Selbst einfache Maßnahmen zur Integration der Natur in die Arbeitsumgebung können einen großen Einfluss darauf haben, wie sich die Mitarbeiter fühlen, wenn sie zur Arbeit kommen und wie zufrieden, kreativ und produktiv sie sich dort fühlen.
Biophile architektur hat bereits auf der ganzen Welt Anklang gefunden und wird von mehreren Firmen umgesetzt. So auch von der Pasona Group, die auf ganz besondere Weise Natur an Gebäuden pflanzt und sogar essbare Pflanzen anbaut.
Das Pasona Group Building ist Tokios größtes "Farm-to-Table"-Modell, eine neue Art von Bürogebäude. Das neueste Gebäude des globalen Personalvermittlers Pasona Group befindet sich im pulsierenden Tokio, Japan. Mit seinem auffälligen Design ist es ein leuchtendes Beispiel für das Büro der Zukunft. Das neunstöckige, 215.000 Quadratmeter große Firmengebäude verfügt über Büroräume und einen Garten auf dem Dach und bewirtschaftet mehr als 200 verschiedene Arten, darunter Obst, Gemüse und sogar Reis. Die Urban Farm produziert Lebensmittel, die in den Cafeterien des Gebäudes serviert werden.
Bei der Entstehung dieses außergewöhlichen Beispiels für Naturdesign, handelt es sich um ein großes Renovierungsprojekt. Um die Vision der Erhaltung der bestehenden Gebäudehülle und des Aufbaus zu bewahren, musste das gesamte Gebäude erhalten bleiben und gleichzeitig eine neue Identität geschaffen werden. Eine doppelschalige Lamellenfassade wurde um den Umfang herum entworfen, um als Außenverkleidung zu fungieren. Diese bietet Raum für Balkone, dient als grüne Wand, spendet Schatten vor der Sonne und schafft eine dynamische Identität für die Außenseite des Gebäudes.
Dies bedeutete zwar einen großen Verlust an Bürofläche, aber die Idee dabei war auch, dass man eine Grünfläche für die Öffentlichkeit einrichten wollte. Die Firma war auch der Meinung, dass sich ihre Mitarbeiter durch die frische Luft und den Schatten der Balkone wohler fühlen würden. Außerdem würde nur wenig bis gar kein Sonnenlicht durch diese Wände in das Gebäude eindringen, was einen großen Isoliervorteil darstellt.
Das khoo teck puat hospital (KTPH) in Singapur ist das wohl biophilste Krankenhaus in Asien. Das erste Gebäude, das nach den ursprünglichen Entwürfen fertiggestellt wurde, ist das neue 12-stöckige Frauen- und Kinderzentrum, das aus mehreren Gründen hervorsticht: Es bietet eine heilende Umgebung, bezieht viele Aspekte der Natur wie Pflanzen und Wasser mit ein und stellt eine einzigartige kollektive Anstrengung von 13 lokalen und ausländischen Teams dar, darunter Carlos Ott, greenMOVES, Haworth Tompkins (VK), Ling Murray Architects (Singapur) sowie globale Unternehmen wie BuroHappold Engineering (VK) und Hyland (Singapur).
Das Herzstück der Anlage sind die Grünanlagen, die "waldähnlich" angelegt wurden. Dazu gehören Wasserspiele mit Wasserlebewesen und Pflanzen, die Vögel und Schmetterlinge anziehen. Die Begrünung reicht kaskadenförmig bis in die unteren Stockwerke, wodurch das Gefühl entsteht, dass die Architektur tief in einen Garten eingebettet ist.
Als Krankenhaus muss das KTPH eine gute Innenraumluftqualität aufrechterhalten. Darüber hinaus möchten sie aber auch, dass ihre Patienten und Mitarbeiter die Umgebung genießen können. Deshalb wurden mehr als 80 % des Geländes als "blauer Raum" angelegt - Gärten oder Wasserspiele, die zur Reinigung der Luft beitragen, die Wärme absorbieren und in einer geschäftigen städtischen Umgebung für Ruhe sorgen.
Zwei Jahre vor der Eröffnung initiierte das Krankenhaus ein Projekt zur Revitalisierung des angrenzenden Regenwasserteichs. Es wurde eine Partnerschaft mit der Stadt und anderen Gruppen geschlossen, um die Fläche in einen Park zu verwandeln. Auf diese Weise entstand eine große Grünfläche für Patienten und Besucher des Krankenhauses sowie für die Bewohner der Gemeinde. Die Betonränder des Teiches wurden abgetragen und neue Wasserpflanzen eingesetzt, um das Wasser zu reinigen und Lebensräume zu schaffen. Diese fungieren als natürliche Oase für die umliegenden Gemeinden. Ein Wanderweg verbindet den Park mit einer nahe gelegenen Wohnsiedlung.
In einer von der National University of Singapore durchgeführten Studie wurden 200 zufällig ausgewählte Patienten, Mitarbeiter und Besucher des KTPH befragt, wie sie die Gestaltung des Hopsitals empfunden haben. Die gleichen Fragen wurden auch 75 Personen aus einem älteren Krankenhaus in einem anderen Teil Singapurs gestellt. Das 2014 fertiggestellte KTPH stellt einen neueren Ansatz für die Gestaltung des Gesundheitswesens dar. Die befragten Nutzer bewerteten das Gefühl der Ruhe, das Stressniveau und die Präsenz der Natur höher als im Referenzfall.
Abschließend lässt sich zu diesem Thema also sagen, dass viele Firmen das Konzept bereits erfolgreich umgesetzt haben. Die Vorteile überwiegen eindeutig und wurden mehrfach in Studien und persönlichen Gesprächen bewiesen. Wer sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchte, der kann sich zunächst über die Biophilie-Hypothese von Wilson erkundigen.
Inzwischen gibt es sogar Ansätze zu einer durch Biophilie tiergestützten Therapie.
In unserem neuestem Blog Eintrag lesen Sie etwas über die 14 Punkte, die Biophiles Design ausmachen.
Für den normalen Verbraucher ist das biophile Schmücken des Heims natürlich eine sehr kostspielige Angelegenheit. Daher können Sie mit unseren Bildchen aus Moos bereits zum kleinen Teil dazu beitragen, dass Ihr Zuhause grüner wird.